Oktober 2021: Zahlen und Fakten
Von Dr. Jutta Zeddies, (Kirchenvorstand Frenke, ArGe Ilsetal) + Pastor Volker Jahnke (ArGe Ilsteal, KG Grohnde/ Lüntorf) - Verbundenes Pfarramt Ohsen
Sich Gedanken über die Zukunft zu machen, ist dringend nötig. Ende 2020 gab es in der Region 5 nur noch 9.500 Kirchenmitglieder, und die Anzahl der Mitglieder sinkt seit einigen Jahren jährlich um ca. 1-2%! In den nächsten drei Jahren gehen außerdem einige der Hauptamtlichen in unserer Region in den Ruhestand, und immer weniger junge Menschen sind dazu bereit, Theologie zu studieren, und deshalb wird es auch zunehmend schwerer, Pastorinnen und Pastoren zu finden, um frei werdende Pfarrstellen zu besetzen. Daher müssen gerade in unserer ländlichen Region 5 attraktive Bedingungen für die Besetzung von Pfarrstellen geschaffen werden.
In der einer Arbeitsgruppe mit Delegierten aus allen Gemeinden wurden in einem intensiven Beratungsprozess verschiedene Modelle kirchlicher Zusammenarbeit in Blick genommen, und letztlich hat man sich darauf geeinigt, sich zu einem großen Verbundenen Pfarramt zusammenschließen. Außerdem wurde eine Vereinbarung über die gemeinsame Arbeit ausgehandelt, die im Laufe dieses Herbstes in allen Kirchengemeinden zu beraten und zu beschließen ist.
In der Vereinbarung geht es um die Koordination der pfarramtlichen Versorgung mit allen Amtshandlungen und Gottesdiensten, um die Besetzung von Pfarrstellen, die Durchführung gemeinsamer Veranstaltungen, die Gestaltung und Koordination der Konfirmandenarbeit, gemeinsame Öffentlichkeitsarbeit, um nur die wichtigsten Punkte zu benennen.
Der Verbund würde künftig durch einen Vorstand geführt, dessen Mitglieder aus den Kirchenvorständen der einzelnen Orte in diesen Vorstand delegiert werden. Damit finden in diesem neuen Verbund alle örtlichen Belange Berücksichtigung.
Was sich nicht ändern wird: Jede Kirchengemeinde wird weiterhin ihre/n Ansprechpartner/in unter den Pastorinnen und Pastoren haben, einen eigenen Kirchenvorstand bilden und auch ihren eigenen Haushalt zur Verwaltung der Finanzen und vorhandenen Rücklagen haben. Die rechtliche Selbstständigkeit der Kirchengemeinde wird sich nicht verändern, auch die Friedhöfe bleiben so bestehen, wie sie sind.
Der Charme dieses Modells liegt gleichermaßen in der Individualität und in der Vielfalt der Kirchengemeinden. Damit hat das kirchliche Zusammenleben in der Region 5 eine Zukunft und die Chance sich weiter zu entwickeln. Es liegt an den Kirchengemeinden und ihren Mitgliedern, mit kreativen Ideen und Gestaltungswillen diese neue Form der Zusammenarbeit erfolgreich in die Zukunft zu führen.
Stand: Oktober 2021